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Was Sie jetzt schon tun können

Was Sie jetzt schon tun können

Setzen Sie die richtigen Prioritäten! Wenn Sie nicht mehr alle Verpflichtungen erfüllen können, müssen entscheiden, wem Sie noch Geld bezahlen können und wem nicht. Höchste Priorität sollte für Sie die Vermeidung einer der nachfolgenden akuten Notsituationen haben.

Notsituationen, die Sie vermeiden sollten:

  • kein Geld mehr für Essen und Trinken vorhanden
  • Mietschulden, Wohnungskündigung, Zwangsräumung
  • Strom- oder Gasschulden, drohende Sperre
  • Haftandrohung oder Haftbefehl wegen nicht bezahlter Bußgelder, Geldstrafen

Sorgen Sie dafür, dass Miete, Strom, Gas, Geldstrafen/-bußen bezahlt sind und genügend Geld zum Essen und Trinken vorhanden ist. Hierfür muss vorrangig Geld da sein.

Wenn Sie mit einer Kontopfändung rechnen, können Sie schon jetzt bei Ihrer Bank die Umwandlung Ihres Girokontos in ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) verlangen. Wenn Sie pro Kalendermonat über einen höheren Betrag als den Grundfreibetrag verfügen müssen (bspw. aufgrund von Unterhaltsverpflichtungen), brauchen Sie eine P-Konto Bescheinigung. Diese können Sie bei uns in der Schuldnerberatung erhalten. Vereinbaren Sie schnellstmöglich einen Termin für eine P-Konto Bescheinigung

Wenn Sie mit einer Lohnpfändung rechnen, stellen Sie sicher, dass die Einkommens-steuermerkmale (Steuerklasse, Kinderfreibeträge), die der Arbeitgeber verwendet, korrekt sind. Falls dies nicht der Fall ist, sollten Sie umgehend die Änderungen beim Finanzamt beantragen und Ihren Arbeitgeber informieren.

Wenn Sie bereits eine Pfändung haben und deshalb zwangsweise jeden Monat Geld an einen Gläubiger ausgekehrt wird, sollten Sie überlegen, ob Sie sich nicht direkt an einen Rechtsanwalt wenden und mit seiner Hilfe schneller ein Insolvenzverfahren beginnen können. Jeder Monat auf unserer Warteliste kostet Sie Geld.

Wenn ein Gerichtsvollzieher oder ein Vollstreckungsbeamter Sie vorgeladen hat, gehen Sie unbedingt zu dem Termin hin und geben die Vermögensauskunft ab (eidesstattliche Versicherung). Wenn Sie nicht können (z.B. wegen Krankheit, Quarantäne, etc.), sagen Sie den Termin ab und vereinbaren Sie einen neuen Termin. Sie werden dann entsprechende Nachweise zur Absage vorlegen müssen.

Behalten Sie den Überblick! Legen Sie sich einen Ordner für Ihre Schulden an. Trennen Sie die einzelnen Forderungen mit Trennblättern oder Registern voneinander. Folgen Sie beim Sortieren und Ablegen diesem Ordnungsschema:

  1. Wer schreibt mir?
    Sortieren Sie die Unterlagen nach Briefköpfen.
  2. Welches Aktenzeichen wird vom Absender des Briefes benutzt?
    Ggf. machen Sie dann aus einem Briefkopf zwei oder mehr Päckchen, wenn es sich um verschiedene Forderungen mit verschiedenen Aktenzeichen handelt - trotz desselben Briefkopfes.
  3. Ordnen Sie dann jede Forderung nach dem Datum der Post (älteste unten, neueste oben).

Machen Sie keine neuen Schulden! Behalten Sie die Hoffnung! Mit Hilfe der Schuldnerberatung lässt sich in den meisten Fällen eine Lösung finden.